1975: erste Reit- versuche auf dem Ponyhof

Ich bin am 23.3.1965 in der Universitätsstadt Marburg geboren.
Zu den Pferden bin ich im Alter von 10 Jahren gekommen, als eine Schulfreundin mich mit auf den Ponyhof genommen hat. Dort konnte man Ponies ausleihen, es gab keinen Reitlehrer, man mußte sich das Reiten selbst beibringen.
Jedes Wochenende, in den Ferien sogar jeden Tag, bin ich die 20 km zum Ponyhof mit dem Fahrrad geradelt und habe mir mit Stall ausmisten das Reiten verdient. Der Ponyhofbesitzer hat damals mein Talent schnell erkannt und ließ mich immer die schwierigsten Ponies reiten, die jeden anderen Reiter abgeworfen haben oder die durchgegangen sind. Ich hatte schnell den Dreh raus, und alle Ponies gehorchten mir nach kurzer Zeit.

Nach einigen Jahren eröffnete bei uns eine neue Reitschule und ich wollte jetzt richtig Dressur- und Springreiten lernen. Doch die Schulpferde waren entweder spinnig, bockig oder total abgestumpft. Ich hatte viel Mitleid mit diesen armen Pferden und wollte sie so reiten, wie es mich meine Ponies gelehrt hatten. Doch das durfte ich nicht. Hier schrieben die Regeln genau das Gegenteil vor und ich wußte, daß das nicht funktionieren konnte. Nach einem Jahr Unterricht war ich überzeugt, daß ich anders reiten wollte!

1975: erste Reit- versuche auf dem Ponyhof
1975: erste Reit- versuche auf dem Ponyhof

Ich fand einen neuen Reiterhof, wo der Besitzer mir schnell seine jungen Pferde anvertraute. Hier durfte ich sogar zum ersten Mal ein junges Pferd einreiten, eine kleine Fjordstute namens “Sternchen”. Obwohl ich damals noch nicht viel von Pferdeausbildung wußte, habe ich das wohl ganz gut hinbekommen. Jahre später, im Alter von 18 Jahren, war ich als Praktikantin in FN-Ausbildungsställen, um Pferdewirtin zu lernen. Ich wollte junge Pferde ausbilden und den “alten Hasen” zeigen, daß man ganz anders mit Pferden umgehen muß. Doch niemand glaubte mir, ich mußte mich an die FN-Regeln halten, obwohl die Pferde mir ganz deutlich gezeigt haben, daß sie anders geritten werden wollten. Ich konnte diese Quälerei nicht mit ansehen und habe das Kapitel FN-Reiterei damit abgehakt.

1982 wurde der Ponyhof aufgelöst und ich kaufte mein Lieblingspony, “Tasso” einen 12jährigen Haflingermix. Zu dieser Zeit kannte er alle Tricks einen Reiter los zu werden, so daß er sich von Niemandem mehr reiten ließ. Zur damaligen Zeit tauchten die ersten Westernreiter in Deutschland auf. Ich fuhr hunderte Kilometer zu den wenigen Turnieren, besuchte Trainer, besorgte mir die wenigen Bücher die es damals nur in Englisch gab, und versuchte alles über diese neuen Trainingsmethoden zu lernen. Dabei lernte ich Chris & Hardy aus Herbstein im Vogelsberg kennen. Sie gehörten zu den ersten in Deutschland, die Quarter Horses trainierten und züchteten. Hardy brachte mir viel bei, vertraute mir seine Berittpferde an, und ließ mich sogar seinen Quarter-Hengst reiten.

1975: erste Reit- versuche auf dem Ponyhof
1975: erste Reit- versuche auf dem Ponyhof

Zu Hause habe ich alles mit “Tasso” ausprobiert. Leider hatte ich aus finanziellen Gründen weder Reitplatz noch Halle, konnte Tasso also nur im Gelände ausbilden. Trotzdem habe ich es in jahrelanger mühevoller Kleinarbeit geschafft, aus dem bockigen unreitbaren Hafi, einen zuverlässigen und rittigen Kumpel zu machen! Viele Jahre habe ich mit ihm bei sämtlichen Orientierungsritten und Rallyes mitgemacht und war immer unter den besten 4 platziert. Im Trekkingreiten war ich 4 Mal Kreismeisterin, 3. bei der Hessischen Meisterschaft 1983, 2. bei der Deutschen Meisterschaft 1986.
Tasso war 21 Jahre alt, als ich auf einem Westernturnier in der Pleasure den 6. Platz, in Horsemanship und Trail jeweils einen 3. Platz und in der Reining den 2. Platz erreichte. Ein Jahr später war er leider schwer krank und mußte eingeschläfert werden. Zwischenzeitlich hatte ich eine Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau abgeschlossen, mehrere Jahre in diesem Beruf gearbeitet, und schließlich die Meisterprüfung bestanden. Aber ein Beruf mit Pferden ging mir nie aus dem Kopf.

1975: erste Reit- versuche auf dem Ponyhof

Ende 1993 bekam ich endlich die Gelegenheit mein Hobby zum Beruf zu machen. Westerntrainer Birger Gieseke in Melle bei Osnabrück suchte einen Assistenten. Zu dieser Zeit knüpfte Birger die ersten Kontakte zu Alfonso Aguilar und Pat Parelli und machte das Natural-Horsemanship-System in Deutschland bekannt. Birger wurde der erste 5-Sterne PNH-Instruktor Europas. Natural Horsemanship war ein geniales System und ich konnte alles von Anfang an mitlernen, habe 2 1/2 Jahre lang Kurse gegeben, Schüler unterrichtet, Berittpferde ausgebildet, und ganz nebenbei noch den Stall gemanagt. 1994 habe ich mein zweites Pferd die “Pamina” geschenkt bekommen, nachdem sie als unkorrigierbar galt.

1975: erste Reit- versuche auf dem Ponyhof

1996 habe ich mich selbständig gemacht. Zunächst habe ich im Münsterland mit Pferden und Kunden gearbeitet, bis ich 1997 auf dem Gestüt Sternberghof in Franken neue Erfahrungen mit Gangpferden sammeln konnte.

1975: erste Reit- versuche auf dem Ponyhof

Seit Januar 1998 habe ich mich mit der “Pamina” bei Forchheim (Oberfranken) niedergelassen.
Mit dem Natural-Horsemanship-System habe ich aus der nervösen, aufgedrehten Pamina ein entspanntes, freundliches Pferd gemacht. Am Boden machte sie nun alles auf Fingerzeig, aber unter dem Sattel wollte es nicht funktionieren. Pamina hatte Rückenschmerzen und ich mußte nach einer sinnvollen Gymnastizierung suchen. Dabei stieß ich auf die Natürliche Ausbildung von Chiron-Lehrerin Ina Cygon. Sie hat mich die ganzen anatomischen und physiologischen Zusammenhänge gelehrt und mir gezeigt, wie Pferde gymnastiziert werden müssen, damit sie gesund bleiben. Dank ihrer Hilfe ist Pamina heute reitbar. Ich konnte mit ihr sogar noch zwei Mal an der Deutschen Trekkingmeisterschaft teilnehmen, erreichte beste Noten in der Dressur und im Geländespringen, und belegte in der Gesamtwertung den 4. Platz.

In den vergangenen Jahren habe ich mehrfach an Lehrgängen bei Dr. Gerd Heuschmann teilgenommen und die klassische Reitkunst von Philippe Karl intensiv studiert. Ich habe erkannt, daß die pferdegerechte Gymnastizierung die Basis für jegliche Reiterei bildet. Diese klassische Gymnastizierung habe ich in mein Natural-Horsemanship-System integriert. Nach diesem System bilde ich sichere, feinrittige und zuverlässige Pferde auf hohem Niveau aus.
Im Jahr 2006 habe ich mich auch in der Dualaktivierung fortgebildet. Die Arbeit mit den blau/gelben Gassen baue ich gerne ins Training mit ein, denn sie ist eine hervorragende Bereicherung für alle Pferde und Reiter.

1975: erste Reit- versuche auf dem Ponyhof

Darüber hinaus arbeite ich mit Tierärzten, Physiotherapeuten, Huforthopäden und Sattlern zusammen und bilde mich in diesen Bereichen regelmäßig weiter.

Ich bin damit eine fachkompetente Ansprechpartnerin für viele Bereiche rund ums Pferd.